serb. Jurist und Politiker; serb. Ministerpräsident 2004-2008; Staatspräsident der BR Jugosl. 2000-2003; wurde 1990 Mgl. des serb. Parlaments; 1992 Gründer und bis 2014 Vors. der Demokr. Serb. Partei/DSS (Parteiaustritt 2014); in der Oppos. nationalkonserv. Gegenspieler von Zoran Djindjić 1992-2003; s. Wahl zum jugosl. Präs. beendete die Ära Milošević; stellte sich als Ministerpräs. gegen die Unabhängigkeit des Kosovo
* 24. März 1944 Belgrad
Herkunft
Vojislav Koštunica, serb.-orth., wurde am 24. März 1944 als Sohn einer antikommunistisch gesinnten Anwaltsfamilie in Belgrad, Hauptstadt der späteren sozialistischen Föderativen Volksrepublik Jugoslawien (1945-1991) sowie der Teilrepublik Serbien, geboren.
Ausbildung
K. studierte Jura an der Universität Belgrad, wo er nach seinem Examen (1970) mit einer Promotion in Verfassungsrecht (1974) abschloss.
Wirken
K. begann 1970 als Assistent an der juristischen Fakultät in Belgrad. Bei politischen Säuberungen 1974 wurde er von der Universität gewiesen, weil er die neue Verfassung des Staatspräsidenten und früheren kommunistischen Partisanenführers Josip Broz Tito (1892-1980) als ungerecht für Serbien kritisiert hatte. K. arbeitete 1974-1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts in Belgrad. Danach wechselte er an das Institut für Philosophie und Gesellschaftstheorie, wo er sich mit rechtsphilosophischen Forschungen sowie als Fachmann für Parteienpluralismus profilierte. Er publizierte zahlreiche Bücher und gab Fachzeitschriften heraus. Seit Anfang ...